Christoph Hardebusch – Die Werwölfe

Erscheinungsjahr: 2009
Gelesen im Februar 2010
Herkunft: Gekauft
Autorenseite
Verlag: Heyne

Europa, Anfang des 19. Jahrhunderts: Als der junge Adlige Niccolo Viviani in die Schweiz fährt, ahnt er nicht, dass diese Reise sein Leben für immer verändern wird. Am Genfer See lernt er den berühmten Dichter Lord Byron kennen, der ein uraltes Geheimnis hütet: das Erbe der Werwölfe. Doch als er Niccolo ebenfalls zu einem Werwolf machen will, werden sie von der Inquisition überrascht. Eine wilde Hetzjagd beginnt, und Niccolo muss nicht nur aus Genf fliehen, sondern auch Valentine, die Frau die er liebt, zurücklassen. Fortan versucht er verzweifelt, auf seiner Flucht durch ganz Europa mehr über das Rätsel der Wolfsmenschen und deren Widersacher zu erfahren, einem mysteriösen Orden von Werwolfjägern unter dem Befehl eines gewissen Kardinal della Genga. Schließlich gerät Niccolo in die Hände seiner Feinde und wird vor eine folgenschwere Entscheidung gestellt: Um sich selbst und seine geliebte Valentine zu retten, muss er sich mit einer noch älteren, noch dunkleren Macht verbünden …Christoph Hardebusch - Die Werwölfe: Klappentext

Der Zugang zu dieser Geschichte ist mir durch die liebenswerte Figur von Niccolo Viviani sehr leicht gefallen. Dem jungen Mann mit der großen Verbundenheit zur Literatur sowie zu seiner Schwester und Valentine erwarten jedoch Veränderungen, die ihn aus seiner gewohnten Welt herausreißen. Bei seiner Grand Tour, die ihm sein Vater vor der beschlossenen Soldatenlaufbahn zugesteht, begegnet er ungewöhnlichen Persönlichkeiten, die ihn von seinem Weg abweichen lassen. Ganz besonders gilt dies für Lord Byron, der auf mich äußerst charismatisch und geheimnisvoll wirkte.

Eines der Dinge, die dieses Buch für mich zu etwas besonderem machen, sind die auftretenden historischen Figuren. Abwechslungsreiche und oft nicht ganz einfache Charaktere, die mein Interesse geweckt haben und gelungen in die historisch-phantastische Handlung eingearbeitet wurden. Die Zeit des beginnenden 19. Jahrhunderts war Neuland für mich, und so habe ich das eine oder andere mal das Internet zu bestimmten Personen befragt, was mir Spaß bereitet hat.
Gut gefallen haben mir auch die Wolf-Kapitel, in denen sehr stimmungsvoll und intensiv diese deutlich andere von Freiheit geprägte Sichtweise spürbar war.

Überhaupt hat mich die Atmosphäre in diesem Buch überzeugt, mystisch und düster – anfangs wirkt alles noch viel heller, aber mit der Zeit werden die Entwicklungen und Auseinandersetzungen einfach „dunkler“. Durch die nicht zu detaillierte Schilderung der Kämpfe wurde es mir aber nie zu blutig oder brutal, auch wenn ich manche Sätze zum Verinnerlichen noch einmal lesen musste.
Anfreunden musste ich mich dagegen erst einmal mit den für mich überraschend auftauchenden Vampiren, welch ein Schock! Aber da mich die Geschichte zu dem Zeitpunkt schon völlig gefesselt hatte, musste ich einfach weiterlesen.

Den Schreibstil habe ich wieder sehr genossen, ganz besonders die poetischen Szenen und den immer wieder durchblitzenden besonderen Humor. Die Geschichte liest sich flüssig und nimmt einen schnell gefangen, bietet viele Eindrücke, unterschiedliche Landschaften und Schauplätze sowie eine ganz eigene Interpretation der Werwölfe.
Allerdings muss ich auch eine Warnung aussprechen! Denn es könnte durchaus passieren, dass durch dieses Buch ein Interesse an gewissen historischen Figuren geweckt wird. Mir geht das vor allem bei Lord Byron so – ich überlege nun tatsächlich ernsthaft, ein Vampirbuch zu lesen. Ja, ich!

Ein Kommentar

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