Blogtour zu „Edda Reloaded: Götterkind 1“ von T.S. Elin: Göttergeschlechter & Iduns Äpfel

Heute darf ich euch im Rahmen der Götterkind-Blogtour bei mir begrüßen! Nachdem es gestern bei Carmen um Odin und seine Söhne ging, erzähle ich euch nun etwas über die drei Göttergeschlechter in der nordischen Mythologie und Iduns Äpfel.

Göttergeschlechter

Jötunn, die Riesen

Das älteste Göttergeschlecht, unsterblich und unberechenbar. Sie verkörpern in der Mythologie die Gewalt der Natur, sind überwiegend von schlichtem Gemüt, aber nicht vorsätzlich böse. Die Jötunn wohnen in Jötunheim und sind Nachkommen des Urriesen Ymir. Es gibt beispielsweise Reifriesen, Wasserriesen, Bergriesen und Sturmriesen. Manche Riesinnen wurden von Vanen und Asen verführt oder geheiratet.

Dichtung in Edda Reloaded:
Jötunn, insbesondere Eisriesen, sind gefährlich, manchmal böse. Asen schützen Vanen (und Menschen) vor ihnen.

»Und, Sohn, haben du und deine Brüder die Nordlande Asgards nachhaltig sicherer gemacht?«
In Arawns Gesicht arbeitete es. Die Frage war eine Provokation und Odin wusste das. Wo die Steilwände in Gletscher übergingen, begann das Niemandsland der Nordlande und weit dahinter, noch hinter der undurchdringlichen Mauer aus endlos hohen Eisbergen, lag das Reich der Eisriesen. Die gefährlichsten aller Jötunn waren unversöhnliche Todfeinde der Asen und auf Odins Wunsch kontrollierten die Brüder die Grenzen am Rande der Eisgletscher regelmäßig. Das vorgelagerte Trollland ganz nebenbei nachhaltig sicherer zu machen war undurchführbar. Trolle wuchsen wie übergroße Stinkmorcheln aus dem Boden. Es war unmöglich, sie alle auszurotten, wenn man nicht dauerhaft dort kampierte und dafür waren die Grenzkontrollen nicht gedacht.T.S. Elin: Götterkind 1 (Seite 38/39)
© T.S. Elin

Vanen

Das zweite Göttergeschlecht sind die ebenfalls unsterblichen Vanen, die Fruchtbarkeit, Wohlstand, Schönheit und Lust verkörpern. Sie sollen von der Göttin Nerthus abstammen und leben in Vanenheim. Die Vanen gelten als weise, gütig und heilend, außerdem beherrschen sie den Zauber Seidr.

Dichtung in Edda Reloaded:
Werden von Jötunn mit tödlichem Hass verfolgt, da ihre Äpfel den Asen Unsterblichkeit verleihen. Die Vanen retten sich vor Jötunn, indem sie in den „Schlaf der Vanen“ fallen – sie entschwinden aus Zeit und Raum und verkörpern sich irgendwann, irgendwo erneut.

Feldfrüchte, die im Süden zu Hause waren, aber im Norden reiften? Ernten, die konstant reich und üppig ausfielen? Missernten gab es ebenso wenig wie Krankheiten? Und Mutter und Kind ging es nach der Geburt immer prächtig? Das alles roch verdächtig nach Vanen, verdächtig nach den Wohlstand bringenden Fruchtbarkeitsgöttern, denen man nachsagte, dass sie selbst Tote wieder zum Leben erwecken konnten.
Zum Leben erwecken war übertrieben, aber dass die heilsame Nähe von Vanen aus einem Todgeweihten einen Überlebenden machen konnte, wusste in Asgard jeder. Kein Wunder, dass Odin glaubte, es sei eine Vanin gefunden worden.T.S. Elin: Götterkind 1 (Seite 93/94)

Asen

Das jüngste Göttergeschlecht, die Asen, wurde zum Schutz der Vanen geschaffen. Sie verkörpern die Kraft des Kampfes und scheuen auch vor blutigen Kriegen nicht zurück, um ihre Ansprüche durchzusetzen. Sie müssen die Äpfel der Idun regelmäßig verzehren, um ihre Unsterblichkeit zu sichern. Die Asen sind mutig, tapfer, stark und kriegerisch, jedoch abgesehen von Odin nicht als scharfe Denker bekannt. Sie stehen den Menschen am nächsten und treten in unmittelbaren Kontakt. Ihr Wohnsitz ist die Himmelsburg Asgard, der Zauber der Asen wird Galdr genannt.

Einmal herrschte Krieg zwischen den jüngeren Asen und den älteren Vanen, der schließlich in einem Frieden endete, der den Asen die größere Macht verlieh. Beide Geschlechter waren des Kämpfens müde geworden und daher über eine Einigung erfreut. Um den Frieden untereinander zu besiegeln, lebten fortan einige Asen bei den Vanen und umgekehrt. Hoenir und Mimir gingen zu den Vanen, dafür kamen der Meeresgott Njörd und seine Kinder Freyr und Freya zu den Asen.

Dichtung in Edda Reloaded:
Arawn nimmt auf Geheiß von Odin an der Schlacht von Dunsiniane teil, um eine Legende für sein Leben auf Mounfeld zu haben.

Und im Zentrum des Zentrums, im Auge des Orkans saß Odin, der Gott der Götter, der uneingeschränkte Herrscher über Asgard (und Midgard, fügten viele im Stillen hinzu).
Der Gott sah alles und wusste alles
(Glaubte jeder, auch Odin selbst.)
Und forderte alles. Von jedem. Immer.
(Wusste jeder, der je mit ihm zu tun gehabt hatte.)
Der Dienst für Odin war heikel, anstrengend und lohnend, denn wenn er gab, gab er mit verschwenderischer Großzügigkeit. Je nach Wunsch bot er Sicherheit und Schutz. Oder teilte Ehre und Ruhm. Wem daran lag, der konnte auf die eine oder andere Art ein hübsches Vermögen anhäufen, was sowohl Zwerge als auch Menschen zu schätzen wussten. Ob Dunkelalben auf Vermögen aus waren, wusste niemand, aber solange sie für ihre Dienste nicht mehr verlangten als angemessen, war das den Bewohnern Asgards egal.
Geschenke machte Odin allerdings selten. Noch seltener welche von der Art, die sich der Beschenkte wünschte. Aber immer solche, deren Nutzen für Odin unbestritten war, und so ein Geschenk gedachte er heute zu machen.T.S. Elin: Götterkind 1 (Seite 33/34)

Ungewöhnliche Paare und deren Kinder

Wie weiter oben bereits erwähnt, wurden manche Riesinnen von Vanen und Asen verführt oder geheiratet – manchmal auch andersrum. Beispiele für die Nachkommen solcher ungewöhnlichen Paare sind:

  • Bragi, der Gott der Dicht- und Redekunst, ist ein Sohn von Odin und der Riesin Gunnlöd.
  • Heimdall, der Wächter der Regenbogenbrücke Bifröst, ist der Sohn von Odin und gleich neun Müttern, den Töchtern des Riesen Aegir.
  • Magni und Modi sind die Söhne von Thor und der Riesin Jarnsaxa (eine der Töchter von Aegir). Nach der Götterdämmerung werden die beiden Thors magischen Hammer Mjöllnir erben.
  • Uller, u.a. der Gott des Winters, der Jagd und des Bogenschießens, ist der Sohn von Sif und einem unbekannten Eisriesen.
  • Vidar, ein Natur- und Waldgott aber auch Rächergott, ist der Sohn von Odin und der Riesin Grirdr.

Und dann ist da noch die Geschichte von Skadi, der Tochter des Riesen Thjazi: Als die Götter von Asgard ihren Vater töteten, weil er Iduns Äpfel gestohlen hatte, ging sie bewaffnet in die Götterburg, um Genugtuung zu fordern. Das angebotene Gold lehnte sie ab, verlangte dafür aber einen Ehemann und einen Sack Gelächter. Die Götter willigten ein, wenn Skadi ihren Zukünftigen nur nach den Füßen auswählte. Sie glaubte, dass die wohlgeformtesten Füße dem schönen Balder gehörten, musste jedoch feststellen, dass sie sich Njörd, den Gott des Meeres, erwählt hatte. Skadi liebte die Berge und Njörd das Meer – so einigten sie sich darauf, jeweils neun Nächte am Lieblingsort des anderen zu verbringen. Leider war dies auf Dauer keine Lösung und sie trennten sich. Skadi ging später eine zweite Ehe mit Uller ein und ist als Göttin des Eises und der Jagd bekannt.

Iduns Äpfel

Die Göttin Idun bewacht die goldenen Äpfel der Jugend, von denen die Asen regelmäßig essen müssen, um bis zur Zeit von Ragnarök ewige Jugend zu behalten.

Als Loki vom Reifriesen Thiassi gefangengenommen wurde, musste er im Austausch für seine Freilassung versprechen, die Äpfel von Idun zu stehlen. Nach seiner Rückkehr nach Asgard erzählte Loki deshalb Idun, er habe in der Nähe Äpfel von viel besserer Qualität wachsen sehen. Die gutgläubige Göttin begleitete ihn daraufhin in den besagten Wald, wo Thiassi in Gestalt eines Adlers auf seine Beute wartete. Er packte Idun und ihre Äpfel mit seinen Klauen und flog nach Jötunheim, ins Land der Reifriesen. Der Verlust der Äpfel machte die Asen zuerst schwach und alt. Dann ließ ihre Geistesschärfe nach und eine allgemeine Todesangst legte sich über Asgard. Schließlich sammelte Odin seine letzten Kräfte und fand Loki, den er dazu zwang, Idun und ihre Äpfel zurückzubringen. Loki flog als Falke nach Jötunheim. Auf dem Rückweg wurden sie vom Reifriesen in Gestalt eines Adlers verfolgt, aber er fiel den Flammen zum Opfer, die entlang der mächtigen Wälle Asgards züngelten.

© T.S. Elin

In Edda Reloaded gibt es diese besonderen Apfelbäume an folgenden Orten:

  • Im Garten von Idun, allerdings weiß niemand, wo sich dieser genau befindet.
  • In Njörds Garten, der in der Oberstadt Asgards liegt, von Mauern umgeben und von Walküren bewacht. Hier stehen die Apfelbäume von Freija, Freyr und Sif – und ein paar besonders alte Bäume von Njörd selbst.
  • Ein Apfelbaum steht auch in Lokis Garten, er blüht aber trägt keine Früchte.

Die Samen der gegessenen Äpfel werden sorgfältig kultiviert, in der Hoffnung, dass sie keimen und aus ihnen ein fruchttragender Baum wird. Durch die nachlassenden Kräfte von Freija, Freyr und Sif keimen die Samen aber immer seltener und auch die Bäume tragen Jahr für Jahr weniger Früchte. Dadurch werden die Äpfel immer kostbarer.

Loki schätzte die Äpfel, deren festes Fleisch im Geschmack an duftende Melonen erinnerte, aber er brauchte sie nicht. Auch wenn er längst den Asen zugerechnet wurde, er war Jötunn von Geburt, unsterblich daher und alterte nicht – nun, kaum. Also verschenkte er seinen Anteil an den Äpfeln aus Njörds Apfelgarten. Nicht wahllos, nicht unbedacht, sondern klug und besonnen. Kleine Gefälligkeiten erhielten nicht nur die Freundschaft, sie konnten das Leben bei Bedarf auch erheblich erleichtern – jedenfalls dann, wenn man diese Gefälligkeiten wieder einforderte, was Loki kühl und bedenkenlos tat. Aber die großen, goldenen Samen, behielt er nach Möglichkeit für sich.T.S. Elin: Götterkind 1 (Seite 183)

Gewinnspiel!

Verlost wird in jedem Blog je eine signierte Ausgabe von „Edda Reloaded. Götterkind 1“. Doppelte Gewinne und der Rechtsweg sind ausgeschlossen.

Um hier am Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet mir als Kommentar mit Angabe eurer eMail-Adresse folgende Frage:

Würdet ihr gerne unsterblich sein? Und warum bzw. warum nicht?

Das Kleingedruckte:
Du bist mindestens 18 Jahre alt oder hast das Einverständnis deiner Erziehungsberechtigten. Hinterlasse uns eine Möglichkeit (E-Mail etc.), um Dich nach dem Gewinnspiel zu kontaktieren. Eine Teilnahme am Gewinnspiel ist nur innerhalb von Deutschland, Österreich und Schweiz möglich. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Wir übernehmen keine Haftung für den Verlust des Gewinns auf dem Postweg.

Das Gewinnspiel endet am 07.05.2017 um 23:59 Uhr.

Viel Glück!


Die einzelnen Stationen dieser Blogtour findet ihr in der Ankündigung, morgen beendet Susanne von Literaturschock diese Blogtour mit einem Autoren-Interview.

Quellen:

  • Webseite Edda Reloaded
  • Webseite Lokis Mythologie
  • Buch „Die Enzyklopädie der Mythologie: Nordisch, klassisch, keltisch“ von Arthur Cotterell

10 Kommentare

  1. Guten Morgen!

    Kennst du schon unsere Gruppe für Blogtouren auf Facebook? Vielleicht magst du ja mal vorbeischauen? :)
    Wir halten da alles aktuell und verlinken die Beiträge, damit man immer alles im Blick hat und nichts verpasst – bei den vielen Touren verliert man ja leicht den Überblick ;)
    https://www.facebook.com/groups/981737925190683/

    Liebste Grüße, Aleshanee

  2. Hallo und guten Tag,

    hm….unsterblich zu sein….ist sicherlich am Anfang ganz nett und schön.

    Aber ich denke mit der Zeit wird es doch sehr, sehr einsam….denn sicherlich lebe ich dann in einer Umgebung wo ich die einzige Unsterbliche bin oder?
    Alle geliebten Menschen, wie Familie, eigene Kinder, der Mann, die Freunde, Nachbaren sterben irgendwann mal und ich schaue und darf ihnen dann bei Sterben quasi zu schauen oder?

    Nein …Danke…nein…..

    Unsere Zeit auf der Erde ist nur begrenzt auch wenn viele von der Unsterblichkeit träumen. Aber alles hat seinen guten Grund und Zweck und deshalb soll es auch so bleiben wie es ist für alle ohne Unsterblichkeit…

    Danke für den schönen und interessanten Beitrag.

    LG..Karin…

  3. Heutzutage nicht mehr,da einfach zu viel Elend herrscht und nicht mit ansehen möchte wenn sich die Menschheit irgend wann mal wieder bekriegt und sie so unter geht!

    VLG Jenny

  4. Hallo,
    ich kann ganz klar nein sagen, denn ich bin seit 9 Jahren schwer krank und werde irgendwann bettlägrig. Was jetzt schon eigentlich mehr der Fall ist, denn im Rollstuhl kann ich nur noch kurze Zeit sitzen und das schlimmste sind eigentlich die durchgehenden Schmerzen. Also wirklich unter keinen Umständen möchte ich so unendlich leben. und unsterblich sein! Es ist schon schwer genug jetzt mit allem ein Leben klar zu kommen.
    Ein sehr, sehr schöner Beitrag von dir! Wirklich sehr interessant! <3

    Liebe Grüße und ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
    Melanie
    FB: Melli Seifert

  5. Hallo,

    ich glaube, ich würde nur unsterblich sein wollen, wenn meine Familie ebenfalls unsterblich wäre, ansonsten wäre es mir zu einsam…

    LG

  6. Guten Morgen, Danke für die schönen Antworten!
    Es wurde ausgelost, und gewonnen hat Karin. Herzlichen Glückwunsch! :)

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