[Buchvorstellung] „Eine irische Ballade“ von David Pawn

Im Rahmen der David Pawn-Mega-Woche stelle ich euch heute „Eine irische Ballade“ vor.
Warum habe ich mich gerade für dieses Buch entschieden? Weil ich dem Thema Banshee einfach nicht widerstehen konnte, immerhin faszinieren mich die Todesfeen aus der keltischen Mythologie schon lange. Außerdem finde ich die Interpretation dieser Sagengestalt in der Geschichte von David Pawn spannend.

Der Legende nach schließt sich eine Banshee einer Familie an und kündigt deren Todesfälle mit schaurigem Klagen an. In „Eine irische Ballade“ wurde Síochána dazu verflucht, um den Tod jedes Carrs bittere Tränen zu vergießen und verwandelte sich so in eine Banshee. Nach dem Tod des letzten Angehörigen der Familie Carr stand sie vor folgender Aufgabe:

Ich brauchte eine neue Familie. Leute wie ich gehören immer zu einer Familie, der sie mit Leib und Seele dienen. Nun war Emerson Carr in der vorherigen Nacht verstorben. Er war der letzte aus der Familie Carr gewesen, die ich so viele Jahre auf ihrem Weg begleitet hatte. Ich hatte es wie immer am Abend zuvor gewusst und mir die ganze Nacht die Augen aus dem Kopf geheult. Ich war so verzweifelt, dass ich am folgenden Tag nicht aus dem Zimmer gehen konnte. Mit meinen rotgeweinten Augen hätten die Leute mich für ein Gespenst gehalten, wenn sie mir ins Gesicht gesehen hätten und damit nur knapp danebengelegen.David Pawn: Eine irische Ballade (Beginn der 1. Strophe)

Síochána lebt in unserer Zeit und verdient ihr Geld als Pokerspielerin. Dabei hilft ihr die Begabung, zukünftige Ereignisse zu sehen, wenn sie Menschen betreffen. Sie sieht nicht die Karten, sondern ob sich jemand im Anschluss an eine Spielrunde freuen wird oder nicht. Im Casino von Baden-Baden will Síochána nicht nur ihren Lebensunterhalt verdienen, sie ist auch auf der Suche nach einem neuen Herrn, einer neuen Familie.

In dem jungen Koch Daniel hat die Banshee offensichtlich ihren neuen Herrn gefunden, denn sie sieht seinen Tod – in dieser Nacht!

Ich wollte schreien. Ich wollte heulen. Ich wollte weinen. Und ich wollte es aufhalten. Ich hatte diesen Wunsch in den vergangenen Jahrhunderten hin und wieder verspürt, vor allem wenn der Tod junge Carrs oder gar Kinder ereilt hatte. Aber nie vorher war dieses Drängen so stark gewesen. ‚Sag was. Tu was. Halt es auf.‘
Aber die Regeln waren streng. Ich durfte nur wissen und weinen. Ich wusste nicht, was geschehen würde, wenn ich mich nicht daran hielt.David Pawn: Eine irische Ballade (1. Strophe)

Síochána entscheidet sich dafür, ihrem inneren Drängen nachzugeben. Sie geht das Risiko ein, die Regeln zu brechen, ohne die Auswirkungen zu kennen. Immer wieder bemüht sie sich, Todeskandidaten vor ihrem Schicksal zu bewahren – und legt sich dadurch unbewusst mit dem Schnitter an.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Síochána geschrieben und in 8 Kapitel unterteilt, die hier Strophen genannt werden. Passend zu der Ballade im Titel – genau wie die Ausschnitte irischer Liedtexte am Ende jeder Strophe.

Die Banshee bleibt nicht das einzige mythische Wesen, denn in diesem Buch wurden Sagen der Kelten und des Schwarzwaldes miteinander verwoben. Es gibt aber auch Humor und sogar einen Schuss Erotik.

Was sagen andere Blogger zu dieser Geschichte? Eine Auswahl:


Eine Übersicht der Beiträge zur David Pawn-Mega-Woche findet ihr hier. Darunter befindet sich auch eine Lesung aus „The American Monstershow in Germany“:

6 Kommentare

  1. Hallo Marny,

    hey was für ein interessante Thematik wird mit diesem Roman angegangen. Todesfeen im modernen Gewand und entsprechender Ausrichtung.

    Danke für diesen Buchtipp.

    Schöne Restwoche..LG..Karin…

  2. […] 17.04. Martina Bauer: Rezension von „Josyln Myers“ 18.04. Patricia Jankowsky 19.04. Marny Leifers: Rezension zu „Irische Ballade“ 20.04. Abschlussüberraschung von Mika […]

  3. Danke für die Buchvorstellung. Ich freue mich darüber, denn ich habe dieses Buch auch sehr genossen.

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