Blogtour zu „Feuerstimmen“ von Christoph Hardebusch: Interview

Heute begrüße ich euch im Rahmen der Feuerstimmen-Blogtour bei mir! Nachdem es gestern im Filmtheaterlesesaal um Geschlechterrollen in der Fantasyliteratur ging, darf ich nun Christoph Hardebusch ein paar Fragen stellen …

© Casjen Klosterhuis
© Casjen Klosterhuis

 

Christoph Hardebusch, geboren 1974 in Lüdenscheid, studierte Anglistik und Medienwissenschaft in Marburg und arbeitete anschließend als Texter bei einer Werbeagentur. Sein Interesse an Fantasy und Geschichte führte ihn schließlich zum Schreiben.

Seit dem großen Erfolg seines Debüt-Romans „Die Trolle“ ist er als freischaffender Autor tätig. Christoph Hardebusch lebt mit seiner Frau in München.

 


Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Als Erzähler. Das ist, was sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht.

Und wie sieht für Dich ein „normaler“ Tag aus?

Nicht sehr aufregend, muss ich gestehen. Aufstehen, Frühstücken, frisch machen, arbeiten. Und auch wenn dabei Phantasiewelten entstehen, von außen ist die Arbeit vor allem vor dem Computer sitzen und in die Tasten hauen.

Herrscht auf Deinem Schreibtisch eher Chaos oder Ordnung?

Da ich ihn mit zwei Katzen teile und dementsprechend wenig Platz ist, eher Ordnung. Das Chaos wandert auf und in Büroschränke, Regale und oft genug den Boden.

Mit „Feuerstimmen“ kehrst Du nach einem Ausflug ins Historische (Die eiserne Krone) wieder zur klassischen Fantasy zurück. Was schätzt Du an dem Genre?

Fantasy ist seit ich lesen kann Teil meines Lebens. Als ich mit dem Schreiben begann, war es nur natürlich, dass ich bei ihr gelandet bin. Sowohl als Leser als auch als Autor schätze ich die Weite, die Offenheit, diese grenzenlose Kreativität, die man in ihr ausleben kann.

Wie ist die Welt, in der Dein neuer Roman spielt, aufgebaut?

Nach Ausflügen in verschiedene andere Gefilde, kehre ich jetzt wieder zur klassischen Fantasy zurück. Eine magische Welt, deren Besonderheit jedoch ihre Verbundenheit mit der Macht der Musik ist. Harmonie spielt in ihr eine große Rolle …

Verrätst Du uns etwas über die Hauptfiguren?

Die Geschichte wird aus der Sicht zweier Figuren erzählt, die sich wie in einem Duett abwechseln. Da wäre der Barde Aidan, der vor einer dunklen Vergangenheit flieht, und die junge Königin Elena, die von großer Sorge um die ihr anvertrauten Menschen umgetrieben wird. Sie sind sehr unterschiedlich, und natürlich macht dies einen Reiz bei ihrem Zusammentreffen aus.

Ein zentrales und für mich sehr reizvolles Thema sind die Barden. Hast Du zu ihnen einen besonderen Bezug oder mussten sie aus Gründen einfach in die Geschichte?

Musik ist in der Fantasy ja durchaus ein klassisches Thema, und durch die Zusammenarbeit mit Van Canto, einer a capella Band, bot es sich an, dieses aufzugreifen und in den Mittelpunkt zu stellen.

Gibt es eine Figur oder Szene, die Dir besonders nah ist?

Natürlich gibt es Szenen, die während des Schreibens sehr intensiv sind. Ich kann allerdings schlecht auf sie verweisen, ohne wichtige Ereignisse vorwegzunehmen. Bei den Figuren ist es einfach: Durch die Konzentration auf Aidan und Elena sind mir die beiden sehr ans Herz gewachsen. Sie sind sehr unterschiedlich, aber natürlich macht gerade das den Reiz aus, und zu erzählen, wie ihre Wege miteinander verflochten sind, war sehr schön.

Von der ersten Idee zum Buch: Wie lange hast Du daran gearbeitet und welche Klippen galt es dabei zu umschiffen?

Irgendwo zwischen anderthalb und zwei Jahren. Da der Roman in der engen Zusammenarbeit mit Van Canto entstanden ist, war vieles für mich, beziehungsweise uns Neuland. Damit meine ich nicht die ganzen Fragen, die hinter den Kulissen geklärt werden mussten, und für die wir zum Glück mit Piper und edel offene und hilfsbereite Partner hatten – das ist ein eigenes Thema! -, sondern in der direkten kreativen Zusammenarbeit. Wir standen durchgehend in regem Austausch, damit dieses Projekt so werden konnte, wie es unseren Visionen entsprach.

War von Anfang an geplant, daraus ein Multimedia-Projekt zu machen?

Ja, das Buch wurde von der ersten Idee an mit Van Canto entwickelt, so wie das Album auch in Zusammenarbeit mit mir entstanden ist. Alles andere hätte für uns keinen Sinn ergeben.

Wie war die Zusammenarbeit mit der Metal-A-Capella-Band Van Canto und inwieweit habt ihr euch gegenseitig inspiriert?

Es war absolut phantastisch. Es klingt so nach Klischee, aber bei der Freisetzung der kreativen Energien ist etwas entstanden, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Wir haben die ganze Zeit bis ins Detail zusammengearbeitet, uns zusammengesetzt und beraten, uns gegenseitig inspirieren und anregen lassen. Ich bin Van Canto sehr dankbar, auch meine eigene Arbeit auf diese Weise neu entdecken zu können.

Was bedeutet Dir Musik? Und welche Vorlieben hast Du da?

Mir persönlich ist Musik sehr wichtig. Auch beim Schreiben läuft eigentlich immer Musik – meist Soundtracks. Mein Musikgeschmack ist sehr breit, und worauf ich Lust habe, hängt immer auch von Augenblick und Stimmung ab. Man findet mich eigentlich in jedem Jahr einige Male in der Oper, aber auch auf Festivals und Konzerten der härteren Gangart. Ähnlich wie bei der Lektüre schränke ich mich ungern ein; wenn mir etwas gefällt, dann gefällt es mir eben, das Genre ist dabei nicht wichtig.

Was war bisher Dein schönstes Erlebnis als Autor?

Da gibt es so viele. Man vergisst manchmal im Schreiballtag, wie großartig der eigene Beruf ist. Wenn man ein neues Buch zum ersten Mal in der Hand hält. Die Stille bei einer Lesung, bevor man den ersten Satz sagt. Ein nettes Wort, eine nette Email.

Welche Autoren-Macken hast Du?

Es gibt eine Handvoll Vertipper, die mir immer wieder unterlaufen. Inzwischen habe ich dafür Autokorrekturen, so weiß mein Rechner, dass ich nicht nciht schreiben wollte …

Gibt es ähnliche Figuren-Typen, die sich durch deine Geschichten ziehen?

Ich versuche eigentlich, Abwechslung in meine Bücher zu bringen. Nicht nur um meiner Leser/innen willen, sondern auch um meinetwillen. Aber ich denke, dass meine Figuren sich allgemein oft im grauen Spektrum des Seins bewegen; wenn ich etwas versuche, dann vielschichtige Charaktere zu schreiben.

Was liebst Du am Schreiben – und was magst Du nicht so?

Die Freiheit. Sowohl im kreativen Sinn, als auch beruflich. Und schwierig ist … die Freiheit. Es fällt mir manchmal schwer, Strukturen zu schaffen, die ein Unterfangen wie ein Fantasyroman aber benötigt.

Schreibst Du inzwischen anders als vor einigen Jahren?

Ich denke schon. Aber ich fürchte, das Urteil darüber liegt bei den Leser/innen.

Was ist Dir beim Schreiben wichtig? Was möchtest Du dem Leser vermitteln?

Ich möchte meine Leser/innen unterhalten. Eine spannende Geschichte erzählen. Natürlich fließt meine Sicht auf die Welt in meine Romane ein, und ebenso natürlich freue ich mich, sollte ich hier und da einen Denkanstoß liefern. Aber ich sehe mich nicht als Lehrer; denken muss jede/r für sich selbst.

Was liest Du selbst gern?

Quer durch den Garten. Fantasy, klar, Science Fiction, generell Phantastik. Aber auch historische Romane, den einen oder anderen Krimi. Ich mag Bücher aus anderen Kulturkreisen, die mir ein kleines Fenster in eine mir fremde Welt öffnen. Und sehr viele Sach- und Fachbücher, das bringt die Recherche mit sich, was aber meinen Interessen sehr entgegen kommt.

Woran arbeitest Du gerade?

Wieder Fantasy, aber etwas umfangreicher als „Feuerstimmen“, vor einem der Antike nachempfundenen Hintergrund. Ein sehr altes Projekt, an dem ich schon vor dem ersten Troll-Band gearbeitet habe, und das sich weiter und weiter entwickelt hat und jetzt endlich in Worte gefasst werden kann.

Herzlichen Dank für das Interview – ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg! :)

Ich habe zu danken!


Gewinnspiel!

Am Ende der Blogtour werden unter allen TeilnehmerInnen 5x je eine Ausgabe von „Feuerstimmen“ verlost. Ab dem 28.03. erfolgt die Auslosung der Gewinner/innen, die per Mail benachrichtigt und auf den teilnehmenden Blogs bekannt gegeben werden.
Um teilzunehmen, beantwortet mir als Kommentar mit Angabe eurer eMail-Adresse folgende Frage:

Welche Rolle spielt Musik in eurem Leben?

Das Kleingedruckte:
Du bist mindestens 18 Jahre alt oder hast das Einverständnis deiner Erziehungsberechtigten. Hinterlasse uns eine Möglichkeit (E-Mail etc.), um Dich nach dem Gewinnspiel zu kontaktieren. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Eine Teilnahme am Gewinnspiel ist nur innerhalb von Deutschland, Österreich und Schweiz möglich. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Wir übernehmen keine Haftung für den Verlust des Gewinns auf dem Postweg.
Das Gewinnspiel endet am 27. März 2016 um 23:59 Uhr.

blogtour-feuerstimmen


Links:

Auf Fantastische Bücherwelt rezensierte Romane von Christoph Hardebusch:

  • Die Werwölfe (Rezi)
  • Feuerstimmen (Rezi)
  • Smart Magic (Rezi)
  • Sturmwelten 1 (Rezi)
  • Sturmwelten 2: Unter schwarzen Segeln (Rezi)
  • Sturmwelten 3: Jenseits der Drachenküste (Rezi)

Die einzelnen Stationen dieser Blogtour findet ihr in der Ankündigung.
Viel Glück bei der Verlosung – und hoffentlich hat euch unsere Reise mit den Feuerstimmen gefallen! Nach der großartigen Lesung auf der Leipziger Buchmesse, über die Susanne von Literaturschock auch hier berichtet hat, muss ich mir ganz unbedingt noch das Hörbuch kaufen. Vor allem wegen der CD mit den Bardenliedern, von denen war ich ja völlig hin und weg …

5 Kommentare

  1. Hallo und guten Tag,

    Musik, ……ich höre zum Beispiel gerne bei Kochen Musik

    und habe klar auch viele Lieder mit denen ich auch verschiedene positiv bzw. auch negative Erinnerungen verbinde.

    Musik bringt mich zum lachen oder auch mal zum weinen…

    Allen ein schönes Osterfest…LG..Karin..

    PS: Persönliche Daten per PN.

  2. Hallo und Guten Tag,

    für mich spielt Musik genau wie Lesen ein riesengroße Rolle in meinem Leben. Mit Musik kann ich meine Stimmung ausdrücken bzw. mit der Art die ich gerade brauche in BEzug auf das Anhören. Manchmal muss es leise sein aber sehr oft laut und krachen wie man so schön sagt.
    Je nach Laune ist auch mein Musikgeschmack. ;-) :-)
    und in diesem Sinne, sage ich DANKE für die vielen Einblicke, durch die Blogtour, zum Buch und Let’s rock! :-)

    ich wünsche natürlich allen auch noch Frohe Ostern

    Liebe Grüße
    Amelie S.

  3. Hey!
    Ich bin ehrlich gesagt gar nicht so der große Musikhörer. Ich besuche ganz gerne Konzerte, aber zuhause habe ich selten Musik an. Auch im Auto höre ich eher Hörbücher, als dass Musik läuft. Ich würde also sagen, dass Musik keine besonders große Rolle in meinem Leben spielt.
    Vielen Dank für eine tolle, interessante Blogtour!
    LG
    Yvonne

  4. Hallo ,

    Ich wünsche Dir schönes Osterfest.
    Für mich Musik spielt große Rolle weil ich höre sie gern nicht
    nur zu Hause . Wenn ich traurig bin oder lustig wähle ich andere Lieder .
    Ich kann auch gut dabei entspannen.

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt

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